Städtetour Leipzig und Nürnberg


Es gab noch einmal ein verlängertes Wochenende (Pfingsten). Zeit um eine kleine Tour von Samstag zu Sonntag zu machen.

Dieses Mal wollten wir uns die Messestadt Leipzig ansehen (die zur NS Zeit wirklich diesen Beinamen Reichsmessestadt trug) und das geschichtsträchtige Nürnberg.

Von Berlin  bis Leipzig waren es mit dem Auto nur knapp 200 km und so waren wir schon gegen 11 Uhr da. Ein zweites Frühstück kauften wir uns im Kaufland und aßen es gemütlich im Auto.

Das Wetter war recht trübe und kühl. Wir hatten einige Sachen auf dem Plan, die wir uns ansehen wollten.

Zum Beispiel den Augustusplatz mit dem 142 m hohem Cityhochaus, auch Uniriese genannt, dem Opernhaus und einem großen Springbrunnen, wo viel los ist und man dort wunderbar "abhängen" kann. Sehr schön sind auch die kleinen Gassen mit den wunderschönen, alten Gebäuden und vielen Restaurants. Toll ist auch der MARKT-Platz mit dem Alten Rathaus. Leider war es eingerüstet.

An diesem Wochenende war das Wave-Gothic-Treffen und in der ganzen Stadt waren schwarz kostümierte Leute zu sehen. Einige Frauen und auch Kinder und Jugendliche trugen altertümliche Kleider, viele mit Hüten, Masken oder ähnlichen Kopfbedeckungen geschmückt.

Wir schlenderten durch die Stadt und wollten uns eigentlich noch die bekannte Karl-Liebknecht-Strasse ansehen, aber da das Wetter ungemütlich war und diese Strasse auch während der Rushhour zugestaut war, beschlossen wir, weiter zum Völkerschlachtdenkmal zu fahren.

Dieses imposante Denkmal wurde zur Erinnerung an die Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege errichtet, die hier in der Nähe stattfand und wo auch die meisten Soldaten fielen. Die Völkerschlacht bei Leipzig fand vom 16. - 18. Oktober 1813 statt, wo die verbündeten Truppen von Russland, Preußen, Österreich und Schweden gegen die Truppen von Napoleon Bonaparte kämpften, welcher auch die Schlacht verlor.

Zum 100. Jahrestag des Sieges, wurde das 91 Meter hohe Denkmal fertiggestellt.

 

Weitere Infos über das Denkmal kann man bei Wikipedia nachlesen

Eigentlich wollten wir hier in Markleeberg auf einem schönen Parkplatz übernachten.  Das Wetter war aber so wechselhaft und wir wussten auch nicht mehr so wirklich, was wir uns ansehen sollten. Da fuhren wir einfach schon mal weiter Richtung Nürnberg.

Während der Fahrt suchten wir bei PARK4NIGHT einen geeigneten Stellplatz und fanden den am Bleiloch Stausee.

Ein großer, freier Platz, gut befahrbar und man konnte bis zum kleinen Strand fahren.

Die Sonne kam gegen Abend dann doch noch mal raus und wir gingen etwas spazieren. Etwas bergauf kam man ins kleine Dorf Saalburg. Ringsherum waren Felder mit hochgewachsenem Grün.

Neben unserem "Parkplatz" gab es eine Einlassstelle für Boote und einen kleinen Kiosk, der viele Snacks, Fastfood und sogar Kuchen anbot.

Wir aßen dann aber unser Mitgebrachtes, sogar im Auto, weil es draußen so ungemütlich war.

 

So ruhig wie heute war es nicht immer. Der Platzwart erzähle uns, daß hier jedes Jahr ein großes Electro Musikfestival stattfindet. Da haben wir ja Glück gehabt :-)

 

Noch einen Besuch im Dixi Toilettenhaus und dann ging es nach einem anstrengenden Tag ins Bett. 


Am nächsten Morgen war es so neblig, daß man nicht einmal den See erkennen konnte. Egal, dann legt man sich eben wieder hin.

Als sich der Nebel sich verzogen hatte,  räumten wir unsere "Möbel" raus und machten uns ein leckeres Frühstück.

Es war 10 Uhr, als wir fertig waren, die Sonne schien warm, die frische Luft kam vom See herüber.

 

Wir fuhren nicht direkt nach Nürnberg, sondern machten noch einen Abstecher in Flossenbürg.

Da in der ganze Region Granit abgebaut wurde und noch wird, gab es auch zu NS Zeiten dort ein Zwangsarbeitslager.

Die Häftlinge haben hier zum Beispiel den Granit für das in Nürnberg errichtete Reichsparteitagsgelände abgebaut!

Diese Gedenkstätte besuchten wir noch, weil man sonst ja nicht so in diese Gegend kommt.

Von Flossenbürg bis Nürnberg war es jetzt nur noch eine gute Stunde. Direkt über die A6, Abfahrt  Nürnberg Ost gelangte man auch gleich zum Zeppelinfeld und Reichsparteitagsgelände.

Wir fanden sogar noch einen kostenlosen Parkplatz und marschierten los.

Die gewaltige Tribüne des Zeppelinfeldes ist sehr beeindruckend. Wenn man auf der mittig zum kompletten Feld angelegten Haupttribüne steht, kann man sich nur schwer vorstellen, welche Massen früher dort aufmarschierten und bei Kundgebungen vor einem standen.

Heute schaut man auf das Spielfeld des FC Nürnberg.

Einmal um den Dutzendteich gewandert, entlang der Großen  Straße ( 2 Kilometer lange und 40 Meter breite Aufmarschstraße und zentrale Achse zum Gelände) kommt man zur Kongresshalle.

Dieses, an das Kolosseum in Rom erinnernde, Bauwerk ist das zweitgrößte aus NS Zeiten erhaltene Monumentalbauwerk in Deutschland und steht unter Denkmalschutz.

Die Grundsteinlegung war 1935, größtenteils wurde es aus Ziegelsteinen gemauert und erreichte eine Höhe von 39 Metern. Geplant waren 70 Meter, aber zu einer Fertigstellung kam es nicht mehr.

Das geplante Fassungsvermögen in dieser Halle waren 50.000 Zuschauer!!! Was für ein Wahnsinn!

 

Nach Beginn des Krieges wurden keine Großveranstaltungen mehr abgehalten und somit auch die restlichen Bauten nicht fertig gestellt.

Es gibt natürlich in Nürnberg nicht nur das Zeppelinfeld und die Kongresshalle zu sehen. Das Reichsparteitagsgelände umfasste noch einige Gebäude und Plätze mehr.

Heute ist davon nicht mehr viel zu sehen, aber auf Infotafeln bekommt man einen Einblick, wie es aussah und werden sollte.

Eine Ausstellung gibt es dazu auch. 

 

 

Nach der geschichtlichen Tour gönnten wir uns noch jeder eine Portion Pommes und fuhren dann heimwärts.

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