West Highland Way 2018 Tag 2

Unterwegs in den schottischen Highlands


Tag 2 - Von  Conic Hill bis Sallochy - 13 km

 

Nach einer frostigen Nacht, packten wir am nächsten Morgen ganz schnell ein. Uns war sogar für ein Frühstück zu kalt.

Alles wieder verstaut, ging es recht geradlinig, über Weidegebiete. Am Horizont konnte man den beeindruckenden Conic Hill sehen, den wir uns nicht so gewaltig vorgestellt hatten.

Nach einer kurzen Pause am Fuße des Conic Hills, gingen wir über eine niedliche Brücke, darunter ein kleines Flüsschen. Ab da hörte der Spaß auf.

Ein mit Steinen ausgelegter Anstiegt führte seitlich auf den Berg. Und es wurde steiler, stürmischer und kälter.

Die Aussicht und Umgebung war atemberaubend, aber was uns wirklich den Atem nahm, war der Aufstieg, der steinig und auch sehr matschig war. Weil wir auch kein Frühstück hatten, kamen wir mit unserer Kraft bald an unser Limit. Wenn du denkst, du bist oben, geht es immer noch ein Mal um die Kurve und noch höher.

 

Bis zum Gipfel mussten wir Gott sei Dank nicht. Ziemlich abgekämpft, pausierten wir kurz und amüsierten uns über die Touristen, die "mal eben" auf den Berg wollten. Leicht bekleidet, die neuen weißen Schuhe ausprobierend, keuchten sie an uns vorbei.

 

Als wir uns wieder gefangen und durchgeatmet hatten, ging es jetzt bergab. Darüber kann man sich ja eigentlich freuen, aber so steinig, matschig, wie es hoch ging, ging es auch den Berg hinunter.

Zum Schluss gab es eine Treppe, die bis zum Anfang des Waldes führte. Endlich unten!

Villag Shop in Balmaha
Villag Shop in Balmaha

Nicht ganz!

Durch eine witzige Schleuse gelangte man in den eingezäunten Wald, die No Camping Zone.

Aber komm mal mit einem großen Rucksack durch eine 1 Meter mal 1 Meter kleine Schleuse. Vorwärts ging nicht, rückwärts ist blöd. Also ganz in die Ecke drücken und hoffen, daß das Tor am Bauch vorbei geht. Passt - Durch!

 

Nun ging es weiter bergab durch einen grünen, moosbewachsenen Wald bis zum Parkplatz in Balmaha.

Dort trafen wir sogar ein paar Deutsche und plauderten kurz.

 

Gegenüber des Parkplatzes gab es einen kleinen Laden, in den wir gleich stürmten.

Völlig entkräftet und unterzuckert, kauften wir Sandwiches, Snickers, Isodrinks und einen leckeren Linsensalat. Alles war in kürzester Zeit in unseren leeren Mägen verschwunden.  Dann ruhten wir uns aus und genossen die Sonne, die sich auch mal wieder blicken ließ

Wieder gestärkt, marschierten wir durch das kleine Örtchen Balmaha. Nach kurzer Zeit führte der Weg über die Hauptstraße in einen kleinen Park, wieder bergauf und nach einigen Minuten bergab. Hätte man sicher auch umgehen können, dachten wir uns.  Unten angekommen, war da ein schöner Kieselstrand, der sich über mehrere Kilometer hinzog. Nun waren wir am Loch Lomond. Eine schöne Abwechslung. Ebenerdig und immer am Wasser entlang, wanderten wir bis wir zum Campingplatz in Cashell. Zum dort Einkehren war es noch zu früh und man riet uns, einen Kilometer weiter zu laufen. In Sallochy gab es die Möglichkeit am Wasser zu Zelten oder auf einer Wiese. Wir sahen schon die tollen, nummerierten Plätze, trauten uns aber nicht, uns einfach hinzustellen. Also gingen wir weiter und fanden ein kleines Containerbüro, wo uns die nette Dame empfing und uns einen Platz auf der Wiese zuteilte. Alle anderen Plätze am Wasser waren bereits reserviert. Glück gehabt!

Es war so schön die Rucksäcke abzusetzen und in die Badelatschen zu schlüpfen! Als das Zelt stand, schauten wir uns auf dem Platz um.

Gegenüber des Büros,  gab es ein kleines Häuschen mit Biotoiletten (abzuschließen und mit Licht) und einem großen Waschbecken seitlich am Haus, wo man, leider nur mit kaltem Wasser, abwaschen konnte.

 

Als es dunkel wurde, war der Platz gut gefüllt und es roch nach Gegrilltem. Wir ließen uns unser Outdooressen schmecken und fielen bald darauf in tiefen Schlaf.

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